Ökobilanzierung von Gebäuden: Ein unverzichtbares Instrument für nachhaltiges Bauen und Klimaschutz
- OGNI Admin
- 3. März 2025
- Qualität

Einleitung
In einer Welt, die sich mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit zunehmend auseinandersetzt, wird die Ökobilanzierung von Gebäuden immer wichtiger. Eine Ökobilanz, auch als Lebenszyklusanalyse (LCA) bekannt, bewertet die Umweltauswirkungen eines Gebäudes über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg – von der Rohstoffgewinnung über die Bauphase bis hin zum Abriss und der Entsorgung. Die ökologischen Auswirkungen werden quantifiziert und Maßnahmen zur Reduzierung einfacher identifiziert. Architekt:innen, Bauherr:innen und Planer:innen können damit über ökologisch sinnvolle Anpassungen entscheiden, die auch ökonomisch die gesamte Herstellungs-, Nutzungs- und Entsorgungsphase verbessern.
Die Ökobilanzierung bei der ÖGNI-Zertifizierung
Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Bauweisen zu fördern und zu zertifizieren. Ein wesentlicher Bestandteil der ÖGNI-Zertifizierung ist die Ökobilanzierung. Für die Zertifizierung relevant ist die Auswahl der Baumaterialien, die Bauweise, der Energieverbrauch und Austausch von Materialien während der Nutzungsphase sowie die Entsorgung und das Recycling am Ende der Lebensdauer. Neben der Punktevergabe für das Erreichen gewisser Benchmarks bringt die Anwendung der Ökobilanzierung in der Planung zusätzliche Punkte.
Wie Softwarelösungen unterstützen können
Die Komplexität der Ökobilanzierung erfordert oft einen hohen Zeitaufwand bei der Berechnung und ist dann im Ergebnis auch nicht immer für Laien auf dem Gebiet gut nachvollziehbar. Softwarelösungen wie SCALE ermöglichen es, große Datenmengen zu verarbeiten und präzise Analysen durchzuführen. Sie bieten Planer:innen und Bauherr:innen die Möglichkeit, die ökologischen Auswirkungen ihrer Projekte zu bewerten, Optimierungspotenziale zu identifizieren und diese auch nachvollziehbar zu visualisieren.
Abbildung 1: Transparente und unmittelbare Ergebnisdarstellung mit Modellbezug (Quelle: SCALE GmbH)
Durch die Integration von unterschiedlichen Datenbanken mit Material- und Energiekennwerten (z.B. Ökobaudat) finden die verschiedenen (Länder-) Vorgaben ohne Aufwand Berücksichtigung. Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität muss dabei ganz oben auf der Liste der Anforderungen stehen, zum Beispiel durch intuitive Benutzeroberflächen, die eine Interpretation und das Ergänzen von Informationen erleichtern. Weiters müssen Ergebnisse gut kommunizierbar und vergleichbar darstellbar sein. Dies fördert die Akzeptanz und Anwendung der Ökobilanzierung in der Bau- und Immobilienbranche.
Besonders effizient ist die Durchführung von Ökobilanzierungen, wenn Building Information Modeling (BIM) in einem Projekt angewendet wird. Die dadurch mögliche strukturierte Datengrundlage umfasst detaillierte Angaben zu Materialien, Konstruktionen und Prozessen, und reduziert den Aufwand einer Ökobilanzierung erheblich. Mit geeigneten Tools wie SCALE können bereits rudimentäre BIM-Modelle als Basis verwendet und etablierte Firmenstandards weiter genutzt werden.
Abbildung 2: Detaillierte Vergleiche auf Bauteilebene ermöglichen zielgerichtete Entscheidungen (Quelle: SCALE GmbH)
Fazit
Die Ökobilanzierung von Gebäuden ist ein unverzichtbares Instrument, um die ökologischen Auswirkungen der gebauten Umwelt zu bewerten und in Folge durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren.
Ihr Einsatz ist daher bereits in frühen Planungsphasen unerlässlich, um nachhaltige und ressourcenschonende Bauweisen zu fördern. Dies erfordert jedoch nicht nur das Bewusstsein und die Bereitschaft aller Akteur:innen, sondern auch den Einsatz geeigneter Werkzeuge und Methoden. Softwarelösungen können hierbei eine wertvolle Unterstützung bieten, sie ermöglichen frühe Auswertungen und machen die Komplexität der Ökobilanzierung handhabbar.
Insgesamt trägt die Ökobilanzierung dazu bei, die Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche voranzutreiben und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Es ist daher entscheidend, dieses Thema weiterzuentwickeln und voranzutreiben, damit eine fundierte Lebenszyklusanalyse so schnell wie möglich Teil jedes Bauprojekts wird.
Über SCALE:
Lukas Röder ist Mitbegründer der SCALE GmbH, die im Juli 2023 in Wien gegründet wurde. Neben Entwicklung und Vertrieb eines innovativen Webtools für Ökobilanzierungen, bietet SCALE Beratungsdienstleistungen zur Nachhaltigkeit in Planung und Bau an und engagiert sich unter anderem im strategischen Beirat der ÖGNI.
Kontaktdaten:
+43 664 88740448
lukas.roeder@scale.co.at
www.scale.co.at
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