NewsletterAnmeldung

Mit Ihrer Anmeldung durch Klick auf „Anmelden“ willigen Sie ein, dass die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft das von Ihnen angegebene Datum (E-Mail-Adresse) für den Versand von ÖGNI Newslettern per E-Mail verarbeitet. Mit unserem Newsletter informieren wir Sie ua über Neuigkeiten über die ÖGNI, unsere Veranstaltungen, Publikationen und sonstige Informationen über Projekte oder über das DGNB-System. Wir können auch evaluieren, ob Sie unsere Newsletter geöffnet haben und allenfalls, welche Artikel Sie besonders interessieren. Weitere Informationen, insbesondere zu Ihren Rechten, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, zB indem sie eine E-Mail an office@ogni.at schicken oder auf den "Unsubscribe-Link" in jedem Newsletter klicken.

Klimaziele im Gebäudesektor

Klimaziele im Gebäudesektor

Was muss sich ändern, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen?

Die gesamte Bau- und Immobilienindustrie verursacht knapp ein Drittel des weltweiten Endenergieverbrauchs und etwa ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen. Wenn wir so weiter machen wie bisher (Business as usual-Szenario), ist bis 2050 mit einer Verdopplung oder Verdreifachung des globalen Endenergiebedarfs von Gebäuden und der entsprechenden Emissionen zu rechnen. Für die Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor bedeutet das, möglichst rasch konkrete Maßnahmen umzusetzen.

Wirft man einen Blick auf Europa, erkennt man, dass die europäische Bausubstanz für 40% des EU-weiten Energieverbrauchs und 36% der CO2-Emissionen verantwortlich ist. Davon sind 35% schon über 50 Jahre alt und hochgradig ineffizient.
Im Beitrag zum Pariser Klimaabkommen versprach die EU, ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um 55% zu senken (verglichen mit den Werten von 1990) und bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen. Will die EU diese Klimaziele einhalten, muss sich die Energieeffizienz der europäischen Bausubstanz verbessern.

Sanierung

Energieeffizienz der europäischen Bausubstanz durch Sanierung verbessern

Laut Schätzungen der Kommission könnten umfassende energetische Gebäudesanierungen den Energieverbrauch der gesamten EU um 6% senken sowie 5% CO2 einsparen.

Nachstehend ein paar Möglichkeiten, um den Energieverbrauch bei Gebäuden zu senken:

  • Leistungsstarke Gebäudehüllen: Eine gute Dämmung und Energiesparfenster vermeiden Wärmebrücken und verhindern so das Entweichen von Heizenergie. Die Gebäude werden für ein gutes Raumklima aktiv gelüftet, dabei kann anfallende Abwärme mittels Wärmetauscher erneut verwendet werden.
  • Energieeffiziente Haushaltsgeräte, Beleuchtungs-, Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK)
  • Verdunstungskühlung und solarbetriebene Entfeuchtungssysteme auf der Basis von Trocknungsmitteln (sofern es die lokalen Gegebenheiten erlauben)
  • Verbesserte Gebäudeautomation und Kontrollsysteme, die flexibel auf veränderte Bedingungen reagieren
  • Bewusste Tageslichtnutzung durch eine Planungs- und Bauweise, die den Einfall natürlichen Lichts optimiert und ggf. steuerbar macht (zum Beispiel durch veränderbare Sonnenblenden)
  • Intelligente Stromzähler und -netze, um Angebot und Verbrauch in Echtzeit aufeinander abstimmen zu können

Individuell angepasste Sanierungen können also je nach Gebäudetyp hohe Einsparungen erbringen. Derzeit liegt die EU-weite Sanierungsrate jedoch im Durchschnitt bei 1%. Um 1,5°C einzuhalten, muss demnach noch viel mehr getan werden. Regierungen müssen Maßnahmen zur Dekarbonisierung von Gebäuden systematisch in Sanierungspakete einbeziehen – indem sie die Renovierungsraten erhöhen, Investitionen in kohlenstoffarme Gebäude kanalisieren, Arbeitsplätze schaffen und den Wert von Immobilien steigern.

Verringerung der Nachfrage

KlimazieleUm die Folgen des Klimawandels abzudämpfen, müssen wir unser Konsumverhalten ändern und weniger Energie verbrauchen.
Die steigenden Temperaturen machen dies aber schwer. Denn steigen die Temperaturen, steigt auch die Energienachfrage für die Klimatisierung von Gebäuden. In einkommensschwachen Ländern wird der zunehmende Wohlstand der wichtigste Faktor für einen höheren Energiebedarf sein, vor allem für Klimaanlagen und das Transportwesen. Auch die generelle Zunahme der Weltbevölkerung und Wachstum der Städte führen zu einem höheren Energiebedarf.

Mögliche Instrumente, die im Kontext dieser Entwicklungen die Nachfrage bremsen können, sind CO2-Bepreisung, Emissionshandel für Privathaushalte, Immobilienbesteuerung abhängig von den CO2-Emissionen der Gebäude, fortschrittliche Gerätenormen und Bauvorschriften mit absoluten Verbrauchsbeschränkungen. Schon heute ist es in einzelnen Industrienationen mithilfe strengerer Bauvorschriften und Gerätenormen gelungen, den Endenergieverbrauch zu senken.

Langfristig denken

Wegen der langen Lebensdauer von Gebäuden müssen Strategien und Maßnahmen den gesamten Lebenszyklus einbeziehen. Dabei müssen alle Aspekte der Planung, der Errichtung und des Betriebs von Gebäuden und Gebäudetechnik berücksichtigt werden, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen.

Fazit

Kurzum gilt der Bausektor als wesentliches Mittel für die Umsetzung der Klimaziele, weshalb es großen Handlungsbedarf vermag.
Gebäude sind verschiedenen Folgen des Klimawandels (Starkwinde, Hitzewellen, Überschwemmungen, Waldbrände, etc.) ausgesetzt und müssen zukunftsfit gemacht werden. Dazu gehören Maßnahmen wie sinnvolle Dämmungs-, Heiz-, und Kühlungssysteme sowie der Einsatz von energiesparenden Technologien. Der Zugang zu Investitionskapital für Sanierungen, nicht zuletzt in ärmeren Ländern, durch bevorzugt oder zinsverbilligt vergebene Darlehen, muss erleichtert werden. Durch Effizienzverpflichtungen für die Energieversorger, Energieausweise sowie strengere Bauvorschriften, lassen sich Sanierungen gezielt fördern.

Die Verringerung des CO2-Ausstoßes durch Sanierung bringt auch zahlreiche positive Nebenwirkungen. Der Wert der Immobilie steigt, diese sind weniger anfällig für Beschädigungen, bieten bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Eigentümer und Nutzer (und dadurch bedingte Gesundheits- und Produktivitätsvorteile) und verzeichnen weniger Leerstand.

Zum Thema Gebäude und Energie veröffentlichte die ÖGNI im Rahmen einer Arbeitsgruppe ein Positionspapier, das Ihnen auf unserer Website unter Medien-Publikationen zum Download zur Verfügung steht.