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3 Lösungsansätze für eine nachhaltige Bauwirtschaft

Lösungsansätze für nachhaltige Bauwirtschaft
Gastbeitrag: DDI Simon Battlogg | Geschäftsfeldleitung – Neue Geschäftsmodelle, Innovation & Digitalisierung
Rhomberg Bau GmbH

Eine nachhaltige Bauwirtschaft – 3 Lösungsansätze

Für eine nachhaltige Bauwirtschaft braucht es dringend realisierbare Lösungsansätze.

Die Europäische Union hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Diese Zielsetzung betrifft die gesamte Bau – und Immobilienwirtschaft ganz besonders: Sie ist für beinahe 40% der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Diese kommen unter anderem durch die Energiebereitstellung für Heizung und Kühlung von Gebäuden sowie für die Herstellung von emissionsintensiven Baumaterialien (bspw. Zement) zustande. Darüber hinaus haben der Verbrauch von Ressourcen, die Versiegelung der Böden und der damit einhergehende Arten– und Lebensraumverlust einen wesentlichen Einfluss auf unsere Umwelt.

Eine Reihe von Lösungsansätzen, die viel Potenzial zur Ebnung des Weges hin zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft in sich tragen, gibt es schon. Im Folgenden eine Auswahl:

1. Digitalisierung

Neue technische Möglichkeiten bieten, wie bereits viel zitiert, nicht nur enormes Potenzial in der Optimierung des Planungs– und Bauabwicklungsprozesses, sondern bereits vor Beschluss einer Bebauung, z.B. in der Analysephase zur Entscheidungsfindung. Neueste Rechenmodelle in Kombination mit bisher nie dagewesener Rechenleistung erlauben es erstmalig, eine Vielzahl von zusammenhängenden Datensätzen gleichzeitig zu analysieren und die beste Lösung daraus abzuleiten. So ist es bereits jetzt schon möglich, geplante Neubauprojekte (gilt auch für Bestandsgebäude und Nachverdichtung) aufgrund ihrer Georeferenzierung, dem damit einhergehenden Wissen über Wetterdaten (z.B. Sonneneinstrahlung pro Jahr), den lokal vorhandenen Bauvorschriften, der „grauen Energie der Materialien“ und weiteren Datensätzen mit Einfluss auf die Gebäudeperformance, vorab zu analysieren und optimieren. Neben dem Finden des idealen Standorts für ein Projekt, ermöglicht Big Data darüber hinaus umfassende Sensitivitätsanalysen und trägt so dazu bei, die Stellhebel mit dem größten positiven Einfluss auf das Gesamtergebnis zu identifizieren. Dies wiederum erleichtert die Ableitung von effektiven Maßnahmen für Entscheidungsträger:innen wesentlich.

2. Wiederverwendung vs. Neue Rohstoffe

Die oben erwähnten Datensätze und deren Analyse spielt auch im Zusammenhang mit dem Rohstoffeinsatz (Emissionen und Verfügbarkeit) eine wesentliche Rolle. Nachhaltig zu Bauen, wird heute häufig mit Holz verbunden. Die Assoziation stimmt, allerdings wird der Einsatz von Holz als Baumaterial nicht ausreichen bzw. in globalem Umfang schlicht unmöglich sein, um die „Nachhaltigkeitskrise“ der Bauwirtschaft zu überwinden. Vielmehr müssen die Bemühungen insgesamt ressourcenschonender und unter Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen zu bauen gesteigert werden. Gleichzeitig ist die Wiederverwendung von bereits verbauten Materialien massiv zu erhöhen. Damit dies gelingen kann, ist es notwendig zu wissen, wie viel Material an welcher Stelle vorhanden ist. Aus diesem Grund versuchen immer mehr Städte und Gemeinden, ihren „Rohstoffvorrat“ zu erfassen (Digitaler Zwilling). Das schafft Planbarkeit und erhöht die Transparenz im Sektor. Ziel muss es sein, durch den schonenden Umgang mit sowie umfänglichen Wissen über verfügbare Ressourcen der internationalen Abhängigkeit von Rohstoffen entgegenzuwirken (z.B. durch lokale Materiallager).

3. Kooperation statt Wettbewerb

Um die angestrebten Ziele zu erreichen, braucht es darüber hinaus eine andere Form des Miteinander in der Arbeitswelt. Kooperation statt Konkurrenz wird künftig die einzige Möglichkeit sein, diesen Kraftakt zu stemmen. Neue Baukonzepte mit hohem Vorfertigungsgrad unter Einsatz neuester Geräte und Software sowie ein respektvoller Umgang miteinander könnten dazu beitragen, wieder mehr Menschen für Berufe in der Bauwirtschaft zu begeistern und damit dem immensen Fachkräftemangel zu entschärfen.

Es wird viele neue und innovative Wege brauchen, um die über weite Strecken immer noch traditionelle Bauwirtschaft in eine grüne, zukunftsträchtige Branche zu transformieren. Und allen voran: Mutige und motivierte Menschen, die bereit sind, mit gutem Beispiel voranzugehen und das Bauen von Morgen mitzugestalten. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, lesen Sie hier wie Sie bei der ÖGNI mitgestalten können.

Katharina Saxa

Autor

Seit 2019 sorgt Katharina Saxa bei der ÖGNI tatkräftig dafür, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Branche zu stärken.