Auf den Wandel zur Kreislaufwirtschaft nicht vorbereitet
Die Immobilienbranche ist auf den von der Europäischen Union vorgegebenen Wandel zur Kreislaufwirtschaft nicht vorbereitet. Das zeigt eine Studie, die die ÖGNI in den vergangenen Monaten gemeinsam mit europäischen Partnern durchgeführt hat. Darin wurde die Marktfähigkeit der im Rahmen der EU-Taxonomie vorgeschlagenen Circular Economy-Kriterien anhand von realen Bauprojekten untersucht.
Die Studie zur „Circular Economy Taxonomy“ zeigt, dass kein Projekt als taxonomiekonform eingestuft werden konnte. Als besonders schwierig erwies sich die Wiederverwendung von Bauteilen und der Einsatz von Rezyklaten. Außerdem sind die Ergebnisse auch auf einen Mangel an relevanten Daten, interne Wissenslücken und das Fehlen klarer Aktionspläne zur Umsetzung zurückzuführen.
Gemeinsame Studie mit europäischen Partnern und 29 Studienteilnehmenden
Das Studienteam bestehend aus der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB), dem Green Building Council España (GBCe), der Schweizer Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI), der Climate Positive Europe Alliance (CPEA), AISBL und dem Dänischen Green Building Council untersuchte die Marktfähigkeit der Circular Economy-Kriterien anhand von 38 Projekten mit 35 Neubauten und drei Sanierungen. Diese lassen sich insgesamt 29 Unternehmen zuordnen, die sich in 13 Projektentwickler, fünf Bauunternehmen, vier Beratungsfirmen, drei Investoren, zwei Banken und jeweils einen Asset Manager und einen Konzern mit eigenem Immobilienportfolio unterteilen. Mit 95 Prozent waren fast alle Projekte zertifiziert oder im Prozess einer Nachhaltigkeitszertifizierung für Gebäude. Für den projektindividuellen Taxonomie-Check in der Gestalt eines umfangreichen Fragenkatalogs mit entsprechenden Nachweisanforderungen hatten die Studienteilnehmenden von Mitte Juli bis Anfang September 2022 Zeit.
Die Studie „Circular Economy Taxonomy“ steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung.
Mehr über die EU-Taxonomie lesen Sie hier.