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Allianzen bilden um Herausforderungen zu bewältigen

Wie oft haben wir in letzter Zeit die Redewendung „Wir sitzen alle im selben Boot“ gehört? Diese Redewendung wurde aus der Matrosensprache entnommen und umschreibt die Situation, dass alle aufeinander angewiesen sind. Die Herkunft ist die Situation bei einem Bootsunglück, bei dem die Menschen – Crew wie Passagiere – auf Rettungsboote gebracht werden. Dort spielt es keine Rolle, wer der Kapitän ist und wer eine Hilfskraft oder ein Gast – alle müssen mithelfen um diese Herausforderungen zu bewältigen, weil alle sind in der gleichen gefährlichen Situation.

Auch wenn wir keine Matrosen sind und das Meer weit weg ist, befinden wir uns in einer gefährlichen Situation. Wir müssen das Klima schützen, aber gleichzeitig immer daran denken, dass sich die Menschen in unseren Gebäuden auch wohlfühlen sollen. Wir müssen den Ressourcenverbrauch einschränken und Gebrauchtes wiederverwenden, ohne zu wissen, woher wir Gebrauchtes bekommen können.
Ja, die Herausforderungen der Immobilienbranche sind groß und werden noch weiter steigen.

Es ist die Zeit gekommen, in der wir nicht mehr alles alleine stemmen, sondern Allianzen schmieden müssen, Partnerschaften eingehen müssen, um die Herausforderungen bestmöglich und zukunftssicher zu bewältigen. GEMEINSAM.
Die Zeit der Einzelkämpfer war gestern, Wissen nicht zu teilen, bringt weder den Wissenden noch die Gesellschaft weiter. Klimaschutz unter Beachtung von sozialer Nachhaltigkeit, die wirtschaftlich sinnvolle Nutzung neuer Technologien, Kreislaufwirtschaft und vieles mehr ist in Partnerschaften, im Zusammenspiel mit der Nachbarschaft deutlich besser erreichbar als im Einzelkampf.

Die ÖGNI fordert schon lange die Schaffung von Energiequartieren. Stadtviertel, die gemeinsam Energie produzieren und verbrauchen, die die nationalen Netze entlasten und dafür sorgen, Energie effizient und sicher zur Verfügung zu haben. Es gibt bereits großartige Beispiele im Neubau aber auch im Bestand – Anergienetze, die im Zuge von Sanierungen geschaffen wurden. Es ist möglich, erfüllt alle Nachhaltigkeitskriterien, ist wirtschaftlich sinnvoll und gewinnt dank der steigenden CO2-Besteuerung auch an Bedeutung. Wenn es nicht nur einen Bestandshalter gibt, muss man mit anderen reden, verhandeln, Allianzen schaffen.

Digitalisierung in Gebäuden, die ESG-relevante Daten liefert, Mobilitätskonzepte ermöglicht, den Einsatz von „Predictive Maintenance“ zur Senkung der Bewirtschaftungskosten erleichtert, die Bildung von Gemeinschaften unterstützt für nur ein Projekt? Das ist betriebswirtschaftlich nicht argumentierbar, es braucht Allianzen und Partnerschaften, um all diese Vorteile und Chancen zu heben. Wenn das geschafft ist, werden die Herausforderungen aller Nachhaltigkeitssäulen erfüllt und der Wert aller teilnehmenden Gebäude erhöht.

Gebäude sollen die Menschen, die darin arbeiten und wohnen, glücklich machen. Denn diese Gebäude haben eine lange Bestandsdauer und sind damit werthaltig und ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Welt. Menschen brauchen Plätze für Begegnung und Kommunikation, Infrastruktur, in den Städten Begrünung als Maßnahme zur Erreichung der Klimaresilienz und vieles mehr. All diese Maßnahmen sind für Investoren und Banken risikorelevant, aber sie wirken nur dann, wenn sie in Abstimmung mit der Nachbarschaft realisiert werden. Auch hier gilt es Allianzen innerhalb der Nachbarschaft zu bilden, um gesamtheitlich vorzugehen – wenn jeder unabgestimmt irgendetwas macht, wird es nicht funktionieren.

Vieles ändert sich und es ist gut so, denn Veränderung bedeutet Leben. Allianzen bilden, um Herausforderungen zu bewältigen, mag für viele auch neu und ungewohnt sein, aber es zahlt sich aus.